Offenbacher Spiellokal

Diesmal most valuable player: Jan

Kapitän Günther Kuban

Mannschaftsschach nach Ostern

von Wolfram Schneider und Thomas Asmalsky, 9.05.2012

Ostern war es ja ganz schön frostig. Und danach - reden wir nicht drüber. Doch nicht nur Petrus, auch unsere Funktionäre brechen mit lieben Gewohnheiten und haben uns noch nach Ostern zu den letzten Runden an die Bretter beordert. Während einige Teams schon fertig sind hier die Berichte der vorletzten Runde der Zweiten und das Finale der Dritten.

8. Runde am 29.04.2012


Offenbach 2 - SV Oberursel 2
4 : 4
1 Eilsberger - Gries, Volker   ½ : ½
2 Czech - Kuban, Günther   0 : 1
3 Trumpp - Thieme, Hans   1 : 0
4 Zwirner - Schindelmeiser, Frank   1 : 0
5 Neff - Schneider, Wolfram   ½ : ½
6 Lützen - Nahler, Michael Dr.   1 : 0
7 Nguyen - Sohl, Jan   0 : 1
8 Gutierrez - Nichols, Marc   0 : 1

Wir waren schon da, doch von den Offenbachern nichts zu sehen. Na, wir waren eben etwas früh da. Dafür stank uns am Eingang Zigarrenduft aus dem Ascher entgegen. Eingeweihte wissen von wem. Aber eigentlich müßte der doch seit Freitag vergangen sein? Egal, dafür ist das von einem Seniorenzentrum angemietete Spiellokal (siehe Foto) ganz nett.

Schach gespielt haben wir auch und es ging pünktlich los. Eigentlich ging es um nix mehr, obwohl wir mit unseren 6 Punkten theoretisch noch nicht ganz gesichert waren. So wurde gespielt und genug davon ist wert, es zu berichten. Vielleicht weniger das erste Remis, das Volker schnell an Brett 1 vereinbarte. Marc gewann an 8, also am anderen Ende der Tische, schnell und scheinbar mühelos. Wolframs Partie schien gut loszugehen, als der Gegner einfach den Sb8 schutzlos ließ. Doch bei näherem hinsehen zeigte sich, dass egal wie es schwierig würde, die Initiative zu bekämpfen. Ich fand eine Lösung, doch die Partie blieb schwierig. In psychologisch schwierigen Stellungen macht man dann einen Fehler, und so gab ich die Figur zurück. Am Ende war das Remis dennoch gerecht.

Andere Partien liegen gegen uns. Michael gab die Partie ab, und Frank spielte ein scharfes Sveshnikov. Er hatte lange starken Druck, doch Weiß hielt stand und am Ende brachten die verbliebenen Schwächen die Niederlage. 3-2 gegen uns. Dann hatten wir noch Pech und Hans, der uns diese Saison so viel Freude bereitete, hätte seine Stellung klar gewonnen, wenn ihm nicht die böse Zeit einen Streich gespielt hätte. Jetzt hing der Kampf an Günther und Jan. Günther hatte seinen Gegner im Schwitzkasten und diesem nützten jetzt auch keine Zigarren mehr! Wie ein Judoka brachte er ihn auf die MATTe.

Die letzte entscheidende Partie war zugleich auch eine schöne Partie. In der Eröffnung paßte Jan nicht auf und verlor einen Bauern für wenigstens das Läuferpaar. Im folgenden Diagramm erreichte die (Figuren-)spannung einen Höhepunkt. Doch Jan ließ sich nicht verwirren und tauschte einfach die Türme

40.Tf8+! Das Läuferpaar würde jetzt entscheiden. Txf8 41.Lxf8 Kc8 42.Kf4 Kd7 43.Lf7 Sf2 44.Lg6 Sd5+ 45.Kf3 Sd1 46.Lxh6

Was haltet ihr von ... Sxb4

Durch Zugzwang hatte Jan gerade mit Lxh6 den Bauern gewonnen. Da glaubte der Gegner mit einem Springeropfer den a-Bauern zur Dame laufen zu lassen. Doch Jan hatte weitergerechnet:

46... Sxb4 47.axb4 a3 48.d5!

Die Öffnung der Diagonalen bringt die Entscheidung. Die restlichen Züge waren:

48... cxd5 49.Lg7 Kd6 50.Kf4 Sb2 51.Le5+ Ke7 52.Lxb2 axb2 53.Ke5 1–0

Für die Zweite immerhin ein 4-4, das doch zeigt, dass wir derzeit weder nach oben noch nach unten Akzente setzen können.


Die letzte Runde der 3. Mannschaft kommentiert Thomas Asmalsky:

9. Runde am 22.04.2012


SV Oberursel 3 - Friedberg 2
5 : 3
1 Schmölcke, Holger - Brücken   - : +
2 Nichols, Marc - Hoffmann, H   1 : 0
3 Stieg, Bastian - Rahimi, H   ½ : ½
4 Nichols, Uwe - Braun, J   + : -
5 Asmalsky, Thomas - Skalitz   1 : 0
6 Zerhusen, Martin - Rahimi, L   ½ : ½
7 Schutzmann, Henry - Steyer   - : +
8 Hopp, Barbara Dr. - Braun, R   1 : 0

Alle Abstiegssorgen hatten wir mit dem Kantersieg gegen Bad Vilbel (8:0 am Brett) vertrieben, so waren die letzten Kämpfe ein besseres Schaulaufen.

Uwe kümmerte sich mit gewohnter Beharrlichkeit um eine möglichst gute Aufstellung -  an dieser Stelle vielen Dank für die gute Organisation und verlässliche Mannschaftsführung - doch vollzählig waren wir wieder mal nicht. Helmut war in der 2. Mannschaft festgespielt, Holger und Andreas waren verhindert, also mussten 2 Ersatzleute ran. Der Gegner war noch stärker dezimiert. Dessen Nr. 8 tauchte am 1. Brett auf.

Uwe gewann kampflos und mir war ähnliches vergönnt, da mein Gegner erst seit einem halben Jahr Schach spielt, wie er mir später - noch etwas aufgeregt ob seiner gerade 10 Jahre - erzählte. Darius Flecken (dickes Danke fürs Kommen) pausierte gerade zwischen zwei Auslandsaufenthalten - schön, dass er dies zum Schachspielen nutzte. Sein ebenfalls junger Gegner wurde dann in jugendlicher Schnelligkeit überspielt. Derweil gewann Marc an Brett 2 Bauer um Bauer, eine Figur und auch sein Gegner sah ein, dass er jetzt chancenlos war.

Blieben also Bastian und Martin, und beide mussten ringen. Insbesondere Bastians Gegner war kampfesfreudig, eine gesunde sportliche Einstellung. Bastian ließ aber nichts anbrennen und sicherte mit einem Remis den Mannschaftssieg.

Fazit:

Die gewohnten Höhen und Tiefen. In den Kämpfen gegen Brett vor’m Kopp und Bad Homburg war mehr drin, hier spielten wir gut. Der Tabellenletzte holte seinen einzigen Mannschaftspunkt gegen uns - da spielten wir nicht so gut.

Insgesamt haben wir uns gut ergänzt. Helmut mit seiner Erfahrung voran, Marc der hinter ihm gut punktete, Bastian mit einer guten ersten Saison, Uwe und sein nimmermüder Kampfgeist, Andreas - der mit Schwarz sehr solide spielte, werden hoffentlich auch nächste Saison den Kern der Mannschaft stellen, Martin die hinteren Bretter abräumen und der ein oder andere Jugendliche so tatkräftig an die höhere Spielklasse herangeführt werden.

Dann kann in der übernächsten Saison auch mal nach oben geschielt werden. Denn die Absteiger aus der Bezirksoberliga sind nicht so stark wie die beiden Übermannschaften Makkabi und Brett vor’m Kopp 3 diese Saison. Noch sind wir an den hinteren Brettern zu anfällig und bei einem Aufstieg wäre in der Folgesaison eine demotivierende Niederlagenserie zu fürchten.

Also - heran mit der Jugend.

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