Zweiter Tag
Mit ordentlichen 1,5 Punkten aus 2 Partien erhielt Oliver dann für die 3. Runde am Pfingstmontag morgen natürlich eine Steigerung: Lukas Rößler mit DWZ 1707. Oliver hatte sich in den letzten Wochen Englisch (1.c4) erarbeitet, was er nun erstmalig einsetzte. In der ersten Partie hatte er es nicht verwendet, um sich den Überraschungseffekt zu bewahren – was sich nun auszahlte.
(3) Stork,Oliver (1517) - Rößler,Lukas Namgyu (1707) Magdeburg GER (Brett 3.13), 09.06.2014
1.c4 e6 2.Sf3 d5 3.g3 c5 4.Lg2 Sc6 5.b3 Sf6 6.Lb2 Le7 7.0–0 0–0 8.e3 Dc7 9.d3 Td8 10.a3 b6 11.Dc2 Lb7 12.Sbd2 d4 13.exd4 cxd4 14.b4 e5 15.Tfe1 s. Diagr.1 Sd7 16.b5 Sa5 17.Lxd4 Lxa3 18.Lxe5 Sxe5 19.Txe5 Lb4 20.Tae1 Tac8 21.Db2 Lxf3 22.Lxf3 Lxd2 23.Dxd2 Sxc4 s. Diagr.2 24.dxc4 h6 25.Dc2 Dd6 26.Ld5 Db4 27.Df5 Df8 28.Te7 Kh8 29.Txf7 Db4 30.Tee7 Dc3 31.Txg7 1–0
Oliver: „Mein Gegner wurde durch 1.c4 überrascht, was man ihm deutlich ansah. Schnell machte er in der Eröffnung einen Fehler, der ihn einen Bauern kostete. Nun hatte ich eine klar vorteilhafte Stellung, die ich nach zwei Stunden gewann.“
Mit 2.5 Punkten aus 3 Partien war klar, dass ein schwerer Gegner anstand. Glücklicherweise waren es diesmal vier Stunden Zeit für Mittagessen, Ausruhen und dann Vorbereitung auf Luca Suvorov DWZ 1722, 16. der Setzliste.
(4) Suvorov,Luca (1722) - Stork,Oliver (1517) [D00] Magdeburg GER (Brett 4.7), 09.06.2014
1.d4 d5 2.e3 Sf6 3.Ld3 e6 4.f4 Ld6 5.Sf3 Sbd7 6.0–0 b6 7.Se5 Lb7 8.c3 c5 9.Sd2 c4 10.Lc2 0–0 11.Tf3 Se4 12.Th3 f5 13.Sxe4 fxe4 14.Sxd7 Dxd7 15.g4 Df7 16.De2 Le7 17.Ld2 Dg6 18.Tg3 Lc6 19.Tf1 Ld7 20.Ld1 b5 21.Tg2 a5 22.a3 Tab8 23.De1 Dh6 24.g5 Dg6 25.h4 e5 26.h5 Dc6 27.Dg3 exf4 28.exf4 Lf5 29.Lg4 De6 30.Lxf5 Dxf5 31.Kh2 Tb6 32.Te1 Ld6 33.Tf1 Tfb8 34.h6 g6 35.Le3 b4 36.axb4 axb4 37.Tff2 bxc3 38.bxc3 Tb3 39.Tc2 Lc7 40.Tgf2 La5 41.Ld2 e3 s. Diagr.3 42.Lxe3 Lxc3 43.Dg2 Le1 44.Tfe2 Txe3 45.Txe3 Dxf4+ 46.Tg3 Kf8 47.Df3 Lxg3+ 48.Dxg3 Dxg3+ 49.Kxg3 Ke7 50.Ta2 Tb7 51.Kf4 Tc7 52.Ke5 Td7 53.Ta8 Td8 54.Ta7+ Td7 55.Ta5 Tc7 56.Kxd5 c3 57.Ta1 c2 58.Tc1 Kd7 59.Ke5 Ke7 60.Kd5 Kd7 ½–½
Oliver berichtet: „Vorbereitet war Damengambit, 1.d4 kam auch, aber weit und breit kein Gambit. Luca Suvorov spielte hart auf Gewinn, da er ganze zweihundert DWZ-Punkte mehr als ich hatte. Aber da war nichts mit Gewinn für ihn. Er hatte mich zwar in der Eröffnung überrascht, aber im 49. Zug gewann ich einen Bauern. Allerdings gelang es meinem Gegner, das Turm-Bauer-Endspiel Remis zu halten.“ Nach zwei Tagen war nun die Bilanz 3 Punkte aus 4 Spielen, und Oliver war erkennbar in Form.
Dritter Tag
Gespannt erwarteten wir die Auslosung - und es wiederholte sich das Hessen-Derby der DEM 2013: Justus Graf (1681) gegen Oliver. Letztes Jahr hatten die beiden Remis gespielt. Da beide im Kader sind, durften ihre Trainer sie nicht vorbereiten. Also machten Oliver und ich die Vorbereitung allein. Die Idee war, gegen 1. e5 schnell aus dem Eröffnungsbuch auszusteigen und dann einfach Schach zu spielen.
Das Pressefoto (Veranstalter) mit Graf (teilweise verdeckt) gegen Oliver, rechts sein Vater.
(5) Graf,Justus Felix (1681) - Stork,Oliver (1517) Magdeburg GER (Brett 5.10), 10.06.2014
1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 b5 4.a3 a6 5.Sf3 e6 s. Diagr.4 6.Lg5 Le7 7.Lxe7 Sxe7 8.Le2 Sd7 9.b4 Lb7 10.Dd3 Sg6 11.g3 0–0 12.h4 a5 13.0–0 Dc7 14.h5 Se7 15.h6 g6 16.Sg5 Sb6 17.Lg4 Dd7 18.Tfe1 axb4 19.exd5 Sexd5 20.Sxd5 Dxd5 21.Sxf7 c5 s. Diagr.5 22.f3 bxa3 23.Lxe6 Dxf3 24.Sg5+ Kh8 25.Sxf3 Txf3 26.Te3 c4 27.Dd2 Tf6 28.d5 Td8 29.Dd4 1–0
Dafür starteten wir mit Caro-Kann, und bereiteten dann nach 3. Sc3 mit ..b5 seltene, aber laut Datenbank spielbare Varianten vor. Oliver: „Alles lief nach Plan. Auch wenn diese Eröffnung – wie Jürgen Haakert später sagte – „Schrott“ ist – so gelang doch die Überraschung. Justus fand zwar die beste Erwiderung, aber es blieb lange ausgeglichen. Dann spielte Justus einen taktischen Trick. Ich sah, dass der nicht ging, ging minutenlang mehrere Möglichkeiten durch und bereitete meine Widerlegung vor. Dabei übersah ich aber ein Abzugsschach. Als ich dann die Widerlegung spielte, kontrollierte ich nicht mehr vor jedem Zug – und verlor meine Dame. Danach war die Stellung hoffnungslos verloren. Und obwohl ich doch im Turnier gut stand und gelassen sein konnte, war ich nach meiner ersten Verlustpartie auf der Deutschen Meisterschaft doch ziemlich enttäuscht.“
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