Mannschaftskämpfe im Advent - Erste Kerze

von Volker. Thomas. Wolfram, 29.11.2010

Obertshausen I                     -     Oberursel II     3    :   5
Sfr. Frankfurt II                    -     Oberursel III     4½ :   3½
SC Eschbach-Usingen III        -     Oberursel IV     3½ :   2½
Sfr. Frankfurt V                    -     Oberursel V        ½ :  3½
TuS Makkabi Ffm III               -    Oberursel VI       5  : 1

Dankenswerterweise hat Volker einen schönen Bericht (mit Partie) über den Sieg unserer Zweiten geschrieben. Die anderen Ergebnisse und Berichte findet ihr darunter! Ihr müßt halt etwa scrollen!

Obertshausen I                     -     Oberursel II       3   :   5
Landesliga Ost, Runde 3. Einzelergebnisse

Gut waren unsere Aussichten für den Mannschaftskampf in Obertshausen nun wirklich nicht zu nennen. Nicht nur, dass unser Spitzenbrett Jan wegen Verpflichtungen im Studium fehlte, so fielen auch kurzfristig Reiner und Josef krankheitsbedingt aus. Wegen der ohnehin schon bei allen Mannschaften vorherrschenden Personalnot konnten wir mit Helmut und Nicholas lediglich zwei der drei Löcher stopfen und begannen den Kampf also schon mit null-zu-eins. Und das gegen einen Gegner, der zu den Abstiegskandidaten in der Liga zählt, und somit unbedingt geschlagen werden sollte.

Die erste regulär beendete Partie war ein Remis von Thomas am dritten Brett. Danach folgte eine Niederlage von Nicholas, der seine Sache aber trotzdem recht gut gemacht hat und sich weitere Einsatzchancen verdient hat. In der Zwischenzeit hatte Ramat in einer verkeilten Bauernkette den schlechteren Läufer. Sein Gegner konnte seine Schwerfiguren zwar auf der einzigen offenen Linie massiv gegen den weißen König in Stellung bringen, aber zum Sieg reichte das dennoch nicht, also das zweite Remis des Tages zum etwas ernüchternden eins-zu-drei Zwischenstand.

Helmut hatte seinen Gegner geschickt in ein Läufer-Endspiel gelotst, welches dieser offenkundig nicht beherrschte und sich schließlich geschlagen geben musste. Frank musste sich eines Königsangriffs erwehren, den sein Gegner mit Hergabe einer Qualität zu forcieren versuchte. Die Angriffsbemühungen sahen zwar optisch durchaus gefährlich aus, konnten aber letztendlich abgewehrt werden, was uns zum drei-zu-drei Ausgleich kommen ließ.

Bei Günthers Partie hatte ich von Anfang an kein gutes Gefühl. Da mir das aber eigentlich bei allen seinen Partien so geht, blieb ich hier zunächst optimistisch. Dieser Optimismus erhielt nach einem Figurenverlust für so ziemlich gar nichts allerdings einen erheblichen Dämpfer. Danach musste ich mich in heraufziehender Zeitnot doch mehr um meine eigene Partie kümmern, bis mir Thomas den Zwischenstand von vier-zu-drei zuflüsterte. Wie der Sieg von Günther zu Stande kam, muss er selbst erklären. Sein Gegner jedenfalls bot nach der Partie ein beklagenswertes Bild des Jammers.

In meiner eigenen Partie hatte ich ständig ein gutes ´Plus-Gleich´-Gefühl, was in einer aktiven Stellung mit Raumvorteil seinen Ausdruck fand. Zwar vergab ich im weiteren Verlauf durch zwei ungenaue Züge einen Teil meines Vorteils, doch schließlich verlor mein Gegner in passiver Stellung die Nerven. Schlussendlich ein - wie ich finde - verdienter Punkt.

Den fünf-zu-drei Endstand konnte man anfangs so nicht unbedingt erwarten. Wenn es uns gelingt, in den kommenden Mannschaftskämpfen die personellen Engpässe in den Griff zu bekommen, dann können wir sicherlich auch wieder an der Tabellenspitze mithalten.

CM Gries,Volker (ELO 2156) - Rahimi,Safihalla (ELO 2068) [1:0]
Französische Verteidigung – Tarrasch-Variante [C06]
1.e4 e6
Bei meiner Partievorbereitung hatte ich mich nur mit 1...e5 beschäftigt, was er sonst fast immer spielt. Französisch kam in seinen Partien laut meiner Datenbank noch nie vor, aber das war mir auch recht.
2.d4 d5 3.Sd2 Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3 c5 6.c3 Sc6 7.Se2 Db6 8.Sf3 cxd4 9.cxd4 Lb4+ 10.Kf1
Etwas ungewöhnlich, aber sicher nicht schlecht. Der König auf f1 ist kein Nachteil, denn entweder kommt er nach g3 zur künstlichen Rochade, oder der Turm kann sich nach h4 über h3 entwickeln. Ich habe auf Ld2 verzichtet, weil ich darauf Le7 erwartete, denn der Tausch auf d2 käme nur dem Weißen zu Gute. Nach Le7 aber hängt b2. Zwar ist unklar, ob Schwarz diesen wirklich nehmen kann, aber ich wollte mich nicht mit ständigem Nachdenken darüber belasten, und ich wollte meinen Läufer nicht nach c3 stellen, wo er keine weitere Funktion ausübt.
[10.Ld2 Le7 11.Lc3²]
10...h6
Wahrscheinlich hat Schwarz Angst vor dem Läuferopfer auf h7, was nach der Rochade möglich wäre. Der eigentliche schwarze Plan sollte in f6 (oder f5) bestehen. Der Zug h6 passt da gar nicht hinein, weil die weißen Felder g6 und h5 nun nur schwer zu schützen sind.
[10...f5 11.Sf4 Sf8 12.Sh5 Tg8 13.h4 Ld7 14.a3 Le7 15.b4 0–0–0 16.Le3 Kb8 17.g3 h6 18.Dd2 Le8 19.Sf4 g5 20.hxg5 hxg5 21.Se2 Tc8 22.Tc1 Ld7 23.Th5 g4 24.Sh4 Lxh4 25.Txh4
Womacka,M (2405)-Kuban,G (2260) Wiesbaden 1990 1–0 (65)
10...0–0 11.Lxh7+ Kxh7 12.Sg5+ Kg8 13.Dd3 Te8 14.Dh7+ Kf8 15.Dh5±]
11.h4
Gibt dem Schwarzen unmittelbar ein Signal, dass ich nach der Rochade ziemlich schnell mit g4 und g5 die Schwächung h6 angreifen könnte. In Wirklichkeit geht es mir aber darum, ihn von der Rochade abzuhalten. Sein Damenflügel ist noch völlig unentwickelt, so dass er auch einige Zeit brauchen wird, wenn er die lange Rochade anpeilen sollte.
11...Sf8?!
Er tut genau das, was ich von ihm will. Er versucht lang zu rochieren, aber mit meinen beiden nächsten Zügen wird ihm auch dies verleidet, so dass sein König in der Mitte hängen bleibt.
12.a3± Le7 13.b4 Ld7 14.Sc3
Immer noch geht es mir darum, ihm die lange Rochade zu vermiesen. Der Springer strebt über a4 nach c5.
14...Tc8
[14...a5 15.b5 Sa7 16.Th3±; 14...Sxd4?? 15.Le3+-]
15.Sa4 Dd8
Mein Ziel ist erreicht, der schwarze König bleibt in der Mitte stehen, und der schwarze Figurenknäuel wird ihm Schwierigkeiten bereiten, noch vernünftige Züge, geschweige denn Pläne, zu finden.
16.Le3?
Kein guter Zug, hier war sicher Th3 besser, um meine letzte Figur zu entwickeln. Der Läufer leistet auf e3 nichts mehr als auf c1.
16...f5
Der einzige Zug, denn Schwarz überhaupt noch machen konnte.
[16...a5!? 17.b5 Sa7±]
17.exf6+- Lxf6

Nach dem 17. Zug

18.b5?
Ich wollte gerne Se5 spielen, was sofort wegen Lxe5 nicht so gut zu gehen scheint. Der Textzug erlaubt dies zwar, gibt dem Schwarzen aber durch die Möglichkeit, seinen Springer nach c4 zu bringen, viel zu viel Gegenspiel, das ich ihm nicht hätte geben dürfen. Womöglich vergibt der Textzug einen großen Teil meines Vorteils.
[18.Tc1 Se7 19.Sc5 Sf5 20.Sxb7 Sxe3+ 21.fxe3 Txc1 22.Dxc1 Db6+-;
18.Se5 Lxe5 19.Dh5+ Ke7 20.dxe5 De8 21.Lc5+ Kd8 22.De2±]
18...Sa5 19.Se5 Ke7 20.Ld2?
Ziemlich schnell gespielt und daher schlecht. Ich ließ mich von der Möglichkeit blenden, den schwarzen Königszug nach e7 direkt bestrafen zu wollen, habe aber überhaupt nicht weiter gerechnet. Natürlich wird Schwarz im nächsten Zug auf e5 tauschen, was die Situation ändert, denn dann steht der Läufer auf e3 besser als auf d2, weil er nach c5 gehen kann oder sogar auf a7 nehmen könnte. Viel besser sind Tb1 oder Th3, wonach Schwarz immer noch sehr wenig Chancen besitzt.
20...Lxe5± 21.dxe5 Sc4 22.Lb4+ Kf7 23.Sc5 Lxb5 24.Th3
Irgendwie habe ich gespürt, dass ich durch meine letzten, in heraufziehender Zeitnot alle ziemlich schnell ausgeführten Züge meinen großen Vorteil weitgehend aus der Hand gegeben habe. Deshalb verzichtete ich auf die vereinfachende Abwicklung nach Sxb7 und versuchte, weiter Druck gegen seinen König zu drohen. Immerhin war mir durch die vorangegangenen Ereignisse klar geworden, dass Schwarz sich dadurch wahrscheinlich beeindrucken lassen würde.
[24.Sxb7 Dc7 25.Sd6+ Sxd6 26.Lxd6 Lxd3+ 27.Dxd3 Dc3±]
24...Dc7 25.a4 La6
[25...Lc6 26.Tg3 Dxe5 27.Lxc4 dxc4 28.Sxb7 Lxb7 29.Lc3 Lxg2+ 30.Kxg2 De4+ 31.f3²]
26.Sxa6
Ich entscheide mich dafür, mir das Läuferpaar zu sichern, was mir immer noch Vorteil verspricht, zumal sein König nach wie vor im Freien steht.
26...bxa6 27.Dh5+ Kg8 28.Te1 a5 29.Lc3
Die Stellung ist konsolidiert, und Schwarz spielt im Moment praktisch mit einem Turm weniger. Seine einzige gut postierte Figur ist der Springer c4, der allerdings meinen Trumpf auf e5 angreift.
29...Df7 30.Dg4 Sd7 31.Tf3+- De7 32.Tg3 Scxe5??
Schwarz verliert die Nerven und wirft die Partie weg. Der Rest ist nun einfach.
33.Lxe5+- Sxe5 34.Txe5 Tc1+ 35.Ke2 h5 36.Dxe6+ Dxe6 37.Txe6 Kf7 38.Ta6 Tc7 39.Lg6+ Ke7 40.Te3+ Kd8 41.Txa5 Td7 42.Lf5 d4 43.Lxd7 dxe3 44.Txa7 Th6 45.fxe3 Tg6 46.Lh3
1–0


Sfr. Frankfurt II                    -     Oberursel III     4½  :  3½
Bezirksoberliga, Runde 3. Einzelergebnisse

Nachdem wir noch ohne Punkte waren - zugegeben gegen die Favoriten, wollten wir endlich einen Sieg verbuchen, der auch im Bereich des Möglichen war, wenn wir vollständig gewesen wären. Doch wir mußten Helmut nach oben abgeben.

Der kampflosen 0 folgten zwei Niederlagen von Holger und Andreas. Sie hatten aber auch Schwarz und zwei der schwersten Gegner. 0:3. Wolfram Schneider spielte gegen das ihm unbekannte Winawer-Gambit (1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sc3 e5). Doch der Gegner zog zu oft mit der Dame und Wolfram erreicht eine starke Druckstellung (angeblich Computerbewertung +2.8 trotz gleichen Materials), die er sicher zur Zeitkontrolle verwertete.

Gewinnchancen waren nur bei Michael und vielleicht Wolfram Eichenauer. Bei Uwe nur, wenn er seien Gegner noch bescheißen kann. Bei Wolfram war nicht mehr drin als Remis. Michael spielte sehr schön. Er mußte zwar den Freibauern auf der 7. Reihe aufgeben. Dafür hatte er im Endspiel S gegen Läufer 2 verbundene Freibauern und gewann sicher. 2,5:3,5.  Jetzt fehlten uns mindestens 1,5 Punkte, die aber an diesem Tag einfach nicht drin waren, denn Uwe und Martins Enspiele standen klar schlechter. Beide endeten remis. So blieb es bei einer knappen aber dennoch bitteren 3,5:4,5-Niederlage.

Die 3. Mannschaft hat damit ihre Erwartung klar ausgedrückt, endlich einmal mit einer schlagkräftigen Mannschaft an allen 8 Brettern die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen!

SC Eschbach-Usingen III        -     Oberursel IV        3½ :   2½
Kreisliga. Einzelergebnisse
Im Ergebnis verdient verloren. Erstens, weil wir nicht vollständig antreten konnten, aber auch weil der Gegner durchweg stärker besetzt war. Seine Chancen konnte allein Maxi Spierling nutzen und schnell mit Weiß gewinnen. Super Maxi!

Morris Haffner hatte die undankbare Aufgabe, an Brett 6 mit Schwarz einem wirklich guten Gegner standzuhalten. In der Aufregung hat er dann etwas übersehen, was aber auch unseren Besten in der 1. Mannschaft passiert. Auch Melvin Tjiok hatte einen starken Gegner. Er kombinierte und hoffte auf einen Qualitätsgewinn. Doch er übersah einen Konter seines Gegners. Nicht ärgern. So ist Schach.

Gar nicht erfreut zeigte sich Sina Sharei, ganz vorne an Brett 2 antreten zu müssen. Er überlegte sehr viel und lange, weshalb er mit knapper Zeit seinem Gegner Remis anbot. Der zögerte nicht lang, denn Sina würde im nächsten Zug einen Bauern gewinnen und das verbliebene Endspiel versprach nur Schwarz, also Sina, Erfolgsaussichten.

Schade, dass wir da schon 2:3 hinten lagen, nachdem Thomas einen Zug vor seinem Gegner zum Mattangriff gekommen war. Eschbach / Usingen gewann mit 3,5 Punkten.
Hoffen wir, dass sich der kurzfristige Abstecher von Nicholas in die 2. Mannschaft gelohnt hat. Denn gegen durchweg stärkere Teams werden wir nur in bester Besetzung Punkten. Alle Jugendlichen haben bislang gezeigt, dass sie sehr engagiert und mit vielen guten Ideen spielen können. Mit weiterer Übung wird sich der Erfolg auch in dieser Klasse einstellen, dazu sollte der Klassenerhalt erreicht werden.
Am 12. 12. 2010 gibt's die nächste Chance zu Hause gegen die Jugendmannschaft aus Nieder Erlenbach.
Thomas Asmalsky

Sfr. Frankfurt V                    -     Oberursel V          ½ :  3½
Kreisliga. 2 Partien kamplos 0:0. Einzelergebnisse

Mit 4 Mann macht das Schach spielen natürlich nicht so viel Spaß wie wenn alle an Bord sind. Das geht unseren Jüngsten genauso wie den Älteren, denen es an diesem Tag ähnlich ging. Und so konnte an diesem Sonntag nur Oliver seine Partie gewinnen. Nur gut dass wir aus der Kreisklasse nicht absteigen können!

TuS Makkabi Ffm III               -      Oberursel VI        5 : 1
Kreisliga. Einzelergebnisse
Irgendwie ging es nicht nur uns so, dass wir am Adventswochenende Aufstellungsprobleme hatten. Während uns - darf man sagen - nur zwei Spieler fehlten, mußten die Schachfreunde aus Frankfurt auf drei Bretter verzichten. Brett 1 und 2 blieben ganz leer und Manfred gewann kampflos. Mit den Siegen von Maximilian (Rogalski) und Samuel stand es schon 3:0 für uns. Allerdings ist Vorsicht geboten vor der Arithmetik der Turnierordnung: Die Bretter, wo gar nicht gespielt wurde, zählen auch nicht (also 0:0). Und die Mannschaft, die gewinnen will, braucht 3,5 Brettpunkte! Also durfte Thomas, dessen Partie als letzte lief, nicht verlieren. Und mit dem fällligen Remis fuhr er den entscheidenden, halben Brettpunkt ein. Bravo. Mit 6:0 Punkten führt nun unsere Fünfte als einzige die Tabelle ihrer Gruppe an.

Dieser Eintrag wurde zuletzt am 6.12.2010 geändert.

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