DSOL Erster Spieltag
von Jens von Wahden, 6.07.2020
Aufgrund der weiter fortbestehen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, ist ein normaler Spielbetrieb immer noch auf unbestimmte Zeit nicht möglich. Deshalb hat der Deutsche Schachbund nun auf ChessBase die Deutsche-Schach-Online-Liga (DSOL) ins Leben gerufen. Sie fungiert als Ersatz für die aktuell nicht stattfindenden Mannschaftskämpfe.
Insgesamt haben sich 246 Mannschaften aus ganz Deutschland für die Liga angemeldet, welche in insgesamt acht Ligen gegeneinander antreten. Jede Spielklasse umfasst dabei die Teilligen A-D. Jede Teilliga umfasst dabei entweder sieben oder acht Mannschaften. Die ersten beiden Mannschaften jeder Teilliga qualifizieren sich für die KO-Runde ihrer Spielklasse. Insgesamt spielen jeweils vier Spieler pro Mannschaft, es können aber in jeder Mannschaft bis zu zehn Spieler gemeldet werden, welche sich an den Spieltagen abwechseln können. Der Bedenkzeitmodus ist 45 Min. + 15 Sek. pro Zug.
Auch der SV Oberursel stellt bei der DSOL insgesamt drei Mannschaften. Sie spielen in folgenden Ligen:
SV Oberursel I – Liga 2D
SV Oberursel II – Liga 6A
SV Oberursel III – Liga 7C
Die Mannschaften I und II hatten diese Woche ihren ersten Spieltag, während Oberursel III in der ersten Runde noch Spielfrei hatte.
USG Chemnitz I – SV Oberursel I: 2-2
Die erste Mannschaft befindet sich in der Liga 2D von der Spielstärke her nominell im Mittelfeld.
Für sie begann die Saison mit einem Auswärtsspiel bei der USG Chemnitz I. Auswärts bedeutet im Online-Schach, dass im ChessBase-Raum der gegnerischen Mannschaft gespielt wird.
Am Spitzenbrett bekam Ioannis schnell eine leicht vorteilhafte Stellung. Leider kam es dann zu technischen Schwierigkeiten, was dazu führte, dass die Partie nicht im vorgeschriebenen Modus beendet werden konnte. Die Kontrahenten spielten stattdessen mit 15min. + 15sek. pro Zug weiter. Nach der Wiederaufnahme konnte Ioannis allerdings die Partie schnell mit einem Läuferopfer auf h7 für sich entscheiden.
An Brett zwei geriet Marcin in einem Sizilianer schnell unter Druck und nach kurzer Zeit entschied ein Qualitätsopfer seines Gegners die Partie.
Nicht viel besser erging es Dmytro am dritten Brett. Sein Gegner gewann kurz nach der Eröffnung einen Bauern und verwertete seinen Vorteil mit guter Technik.
An Brett vier verlor Chris ebenfalls früh einen Bauern, hatte dann aber Glück, dass sein Gegner einfach einzügig seine Dame einstellte (womöglich ein Mausfehler), wonach der Gewinn nur noch Formsache war.
Damit endete der erste Kampf mit einem 2-2 Unentschieden. Man kann hoffen, dass die nächsten Runden ohne technische Schwierigkeiten ablaufen.
SC Eintracht Berlin I – SV Oberursel II 2-2
Unsere zweite Mannschaft ist in der Liga 6A im Durchschnitt der ersten vier Spieler die nominell schwächste Mannschaft, verfügt aber über stärkere Ersatzspieler als die meisten Konkurrenten.
In der ersten Runde musste sie auswärts bei Eintracht Berlin spielen. Die
Mannschaft war zahlenmäßig leicht favorisiert, aber unsere Spieler hielten gut dagegen. Im Gegensatz zum Match unserer ersten Mannschaft, gab es hier keine größeren technischen Probleme.
Der Verlauf des Kampfes gestaltete sich höchst spannend.
Am Spitzenbrett spielte ich (Jens) gegen einen starken Jugendspieler. Ich errang schnell Vorteil, hatte aber mit Zeitnot zu kämpfen. Am Ende konnte ich mich aber mit etwas Glück durchsetzen.
Am zweiten Brett bekam es Carolina ebenfalls mit einem nominell stärkeren Spieler zu tun. Nach ausgeglichener Eröffnungsphase schaffte es ihr Gegner einen Angriff am Königsflügel zu starten, welcher am Ende auch durchschlagenden Erfolg hatte.
An Brett drei musste Sifan leider früh nach einem Mausfehler (die kommen im Online-Schach durchaus häufiger vor), welcher ihm Material kostete, die Segel streichen.
Am letzten Brett spielte Dominik dafür eine gute Partie. Er gewann nach einiger Zeit einen Bauern und hatte positionellen Vorteil. Als er auch noch einen ganzen Turm gewann, nachdem sein Gegner einen vergifteten Bauern schlug, war die Partie zu seinen Gunsten entschieden.
Somit endete auch dieser Kampf mit einem 2-2 Unentschieden, was aber aufgrund der höheren Wertungszahlen unserer Gegner ein Erfolg ist.
Insgesamt war es eine interessante erste Runde mit einigen spannenden Partien und Momenten. Wenn die Organisatoren im weiteren Verlauf des Turniers es hinbekommen, die Anzahl technischer Störungen noch weiter zu reduzieren, steht einer spaßigen und unterhaltsamen Online-Überbrückung der Corona-Zeit nichts mehr im Wege.
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